„Living Lakes“ weltweit
Lebendige Seen mit sauberem Wasser sind nicht nur schön, sondern - im globalen Sinne - für Mensch und Tier überlebenswichtig. Deshalb begrüßen und unterstützen wir das „Living Lakes“ Projekt des Global Nature Fund, einem Netzwerk aus Initiativen weltweit, die sich dem Schutz und der Erhaltung von gefährdeten Seen verschrieben hat.
Im Rahmen dieses Netzwerks, das wir Euch hier vorstellen, arbeiten Umweltschützer zusammen mit Politik, Kommunen und Wirtschaft mittlerweile mehr als hundert Seen auf fünf Kontinenten daran, Bedrohungen von ihren Seen abzuwenden. Wir würden uns freuen, wenn das Projekt auf diesem Wege weitere Interessenten und Unterstützer finden würde.
Ziele des Projekts
Die Ziele des „Living Lakes“ Projekts sind darauf gerichtet, bedrohte Seen dieser Welt zu beschützen und die Aufmerksamkeit und den Stellenwert zum Thema Schutz von Seen zu erhöhen:
- Schutz der Biodiversität und Erhaltung der Seen, Feuchtgebietsökosysteme und sonstiger Gewässer.
- Renaturierung veränderter und bedrohter Feuchtgebiets- und Seenökosysteme.
- Verbesserung der Lebensqualität der an Seen und Feuchtgebieten ansässigen Bevölkerung (Agenda 21).
- Verpflichtung zur nachhaltigen Nutzung und Entwicklung dieser Ökosysteme in den Bereichen Landwirtschaft, Fischerei, Tourismus, Siedlungen, Energie und Wassernutzung.
- Förderung der Nutzung angewandter Wissenschaften und Technologien zum Schutz dieser Ökosysteme.
- Unterstützung von Bildungsprogrammen und Kooperation mit der lokalen Bevölkerung und anderen relevanten Nutzergruppen zum Schutz der Biodiversität dieser Ökosysteme.
- Verbreitung von Informationen und Umweltbildung.
Lebendige Seen in Deutschland
Wir haben für Euch alle Sieger der jährlichen Auszeichnung Deutschlands „Lebendiger See“ zusammenggestellt.
„Living Lakes“ in Nord-, Mittel- und Südamerika
Das Columbia-Feuchtgebiet liegt im Rocky-Mountains-Graben. Es ist im Osten durch die Rocky Mountains und im Westen durch die Purcell Mountains begrenzt. Der Graben ist 1.600 km lang und zwischen 3 und 5 km breit. Das Columbia-Feuchtgebiet ist 180 km lang und hat eine Größe von 201 km².
Der Mono Lake liegt in der flachen, 40 Kilometer breiten Hochwüste Kaliforniens, mehr als 2.000 Meter über dem Meeresspiegel, östlich der Bergkette der Sierra Nevada.
Der Chapala See ist mit einer Fläche von 1.112 km² der größte Süßwassersee Mexikos. Dieser hoch gelegene Flachwassersee befindet sich in einem der geologisch jüngsten Gebiete des amerikanischen Kontinents.
Die ausgedehnte Flachwasserlagune befindet sich im Osten der kolumbianischen Anden (auf 2.543 Meter Höhe), etwa 80 km entfernt von Bogota. 200 Familien, Fischer und Korbflechter leben direkt von der Lagune.
Der Titicaca See liegt auf einer aus mehreren Becken bestehenden Hochfläche, die als Altiplano bezeichnet wird. Mit einer Größe von ca. 8.300 km² ist er der größte See Südamerikas. Der See liegt ca. 3.820 m über dem Meerespiegel und ist damit der höchstgelegene schiffbare See der Welt.
Das Pantanal ist mit 140.000 Quadratkilometern das größte Feuchtgebiet der Welt. Zum Vergleich: Griechenland ist 132.000 Quadratkilometer groß. Während der Regenzeit überschwemmen der Paraguay-Fluss und seine Nebenflüsse riesige Gebiete.
Das Mar Chiquita ist der größte See Argentiniens und der fünftgrößte Steppensee der Welt. Bei hohem Wasserstand ist er 5.770 km² groß und bei großer Trockenheit 1.960 km². Parallel zur Wassermenge schwankt sein Salzgehalt zwischen 25 und 290 g/l.
„Living Lakes“ in Europa
Die Broads sind ein über 300 Quadratkilometer großes Feuchtgebiet mit einer sehr vielfältigen Flora und Fauna. Der Global Nature Fund arbeitet mit der Broads Authority (Naturschutzbehörde) und dem BTCV (British Trust for Conservation Volunteers) zusammen.
Die Lagune "La Nava" liegt auf der Hochebene Tierra de Campos im Nordwesten Spaniens in der Nähe von Palencia. Sie wird von zwei Flüssen gespeist: dem Valdjinate und dem Retortillo.
Der Bodensee ist der zweitgrößte See in Zentraleuropa. 2,2 Millionen Menschen leben, arbeiten und erholen sich in der 12.500 Quadratkilometer großen Bodensee-Region. 4,5 Millionen Menschen trinken Bodenseewasser. 50.000 Boote verkehren auf dem See.
Mit einer Oberfläche von 594 km² ist der Plattensee der größte Süßwassersee in Mitteleuropa. Er ist einer der herausragenden Naturschätze Ungarns und ein einzigartiges ökologisches Juwel in der mitteleuropäischen Region.
Die Seen Peipsi und Võrtsjärv sind große Flachwasserseen im Norden Europas und Teil des Baltischen Seebeckens. Sie sind durch den Fluss Emajõgi verbunden, der vom Võrtsjärv zum Peipsi See fließt.
Im 12. Jahrhundert legen Mönche die Militscher Teiche an, um darin vor allem Karpfen aufzuziehen. Sie nutzten dazu das Wasser der Bartsch / Barycz, die eine große Niederung nordwestlich von Breslau / Wroclaw durchströmt und in die Oder mündet.
Die 18 kleinen Nestos Seen und 8 Brackwasserlagunen, Teil des ausgedehnten Nestos Deltas, liegen ca. 200 km östlich der Stadt Thessaloniki in Nordost-Griechenland.
„Living Lakes“ in Afrika
Die Länder Kenia, Tansania und Uganda grenzen an den Viktoriasee. Er ist der größte See Afrikas sowie der zweitgrößte Süßwassersee der Welt. Das Nordufer des Viktoriasees berührt den Äquator.
Der St. Lucia See liegt inmitten des 2.500 Quadratkilometer großen Greater St. Lucia Wetland Park, dem ältesten Schutzgebiet in Afrika. 180 Meter hohe, mit Urwald bewachsene Dünen, trennen den St. Lucia See vom Indischen Ozean.
„Living Lakes“ in Asien
Der Paliastomi See liegt an der Ostküste des Schwarzen Meeres, 10 km südöstlich der Stadt Poti, auf einer Meereshöhe zwischen - 0,3 und 2 m. Der Paliastomi See ist der größte von insgesamt mehr als 40 kleineren Seen im ökologisch wichtigen und empfindlichen Kolkheti Feuchtgebiet.
Der See liegt im Nordwesten der Türkei. Er ist 135 Quadratkilometer groß und maximal 10 Meter tief. Nirgends in der Tükei gibt es so viele Seerosen wie auf diesem See. Er ist Winterquartier für bis zu 1.000 Zwergscharben, 42.000 Tafelenten und 320.000 Bläßhühner.
Das Tote Meer liegt 417 m unter dem Meeresspiegel. Seine Ufer sind damit die tiefsten natürlichen Landflächen der Welt. Bis auf ein paar Algen und Bakterien im Bereich von Flussmündungen ist sein Wasser ohne Leben, weil es zehnmal salziger ist als Meerwasser.
Der Tengis See und die Kurgaldschiner Seen liegen in Kasachstan, das im Osten an China und im Westen und Norden an Russland grenzt. Kaum jemand in Europa, Amerika und Afrika kennt Kasachstan, obwohl es das neuntgrößte Land der Welt ist. Es ist ein Vielvölkerstaat mit 15 Mio.
Der Baikalsee liegt im südlichen Sibirien, nahe der russisch-mongolischen Grenze. Über 2.500 verschiedene Tier- und Pflanzenarten kommen am Baikalsee vor. In den ausgedehnten Kiefern- und Lärchenwäldern und der sibirische Taiga leben unter anderem Bären, Wölfe, Luchse und Elche.
Der Poyang See ist der größte Süßwassersee Chinas. Er befindet sich in der Provinz Jiangxi, etwa 50 km nördlich der Stadt Nanchang. Das Überflutungsgebiet des Poyang Sees unterliegt einem massiven Wechsel des Wasserstandes.
Der Biwa See liegt bei Kyoto in der Mitte der größten japanischen Insel Honshu und ist seit langem ein wichtiger Verbindungsraum zwischen den besiedelten Gebieten auf seinen beiden Seiten.
Laguna de Bay ist der größte See auf den Philippinen. Er erstreckt sich über die Provinzen Rizal und Laguna. Größere Städte sind Manila, Quezon und San Pablo. Seine Oberfläche beträgt 900 km².
Ein Teil der weltweit zweitgrößten Insel Kalimantan, früher Borneo, ist das einzigartige Mahakam Gebiet. Dieses Gebiet liegt in Ost Kalimantan, wo Dschungel und Wildnis vorherrschen.
Diese Themen könnten Dich auch interessieren