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Mindelsee

Foto: Herbert Koban / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)

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Der Mindelsee

78315 Radolfzell am Bodensee (Baden-Württemberg) de ch

Der Mindelsee ist ein Gletscherzungensee auf dem Bodanrück wenige Kilometer südöstlich von Radolfzell. Die heutige Wasserfläche beträgt etwa 115 Hektar bei einer mittleren Wassertiefe von 8 Metern. Drei kleine Bäche und etliche Quellen speisen den See, der Abfluss erfolgt über den Mühlbach in den Bodensee. Der sich in NW-SO Richtung erstreckende See war ursprünglich wesentlich größer, wurde aber durch Trockenlegungsmaßnahmen, die schon im späten Mittelalter begannen, auf die heutige Größe reduziert. Seit 1938 ist das Gebiet Naturschutzgebiet in einer Fläche von rund 411 Hektar. Für weitere 50 Hektar gilt der Status eines Landschaftsschutzgebietes. Anfang dieses Jahrhunderts wurde das Naturschutzgebiet Mindelsee nach den Richtlinien der Europäischen Union als Bedeutendes Vogelschutzgebiet ausgewiesen und in die Liste der Natura 2000- Gebiete aufgenommen.

Das Mindelseebecken, das bis zu 100 Meter unter dem durchschnittlichen Höhenniveau der umliegen jungeiszeitlichen Drumlinlandschaft liegt, wurde in der Würmeiszeit von einer Gletscherzunge des Rheingletschers ausgeschürft und füllte sich nach dem Abschmelzen der Gletscherzunge vor etwa 15000 Jahren mit Wasser. In den weiten, feuchten, umliegenden Gebieten bildeten sich Niedermoore mit Torfschichten bis zu zehn Metern Mächtigkeit.

Neben dem Torfstich, der bis in die ersten Jahrzehnte des letzten Jahrhunderts währte, waren aber vor allem die Meliorationsmaßnahmen prägend für das Landschaftsbild des heutigen Mindelseegebietes. Der Seespiegel wurde immer wieder abgesenkt, sodass der See von einstmals mehr als 8 Kilometern Länge und bis zu zwei Kilometern Breite auf die heutige Ausdehnung von etwa zwei Kilometern in der Länge und maximal 600 Metern in der Breite schrumpfte. Gleichzeitig resultiert jedoch die Vielfalt der Lebensräume des heutigen Naturschutzgebietes aus diesen Versuchen, das Sumpfloch, wie es genannt wurde, trocken zu legen.

Das insgesamt kleine Mindelseegebiet beherbergt eine Reihe von Lebensräumen, von denen die meisten in unserer Zeit immer stärker gefährdet, oder schon zur Gänze verschwunden sind. Neben der offenen Wasserfläche sind das vor allem ausgedehnte Schilfzonen und trockenere Riedwiesen, verlandende Torfstichgebiete mit verbliebenen kleinen Weihern und Teichen, und daran anschließend Busch- und Hochbuschfluren. Die Ried-, Streu- und vor allem für die Schafweide extensiv genutzten Weidewiesen sind oft von einem artenreichen Heckensaum umgeben. Im Süden grenzt ein alter, hochstämmiger rotbuchendominierter Mischwald unmittelbar an den See. Entlang der zufließenden Bäche und des Mühlbaches sind Weiden- und Pappelgalerien entstanden. Besonders reich an sehr seltenen Pflanzen und Insekten sind die Kalkquellsümpfe im Norden und Osten des Sees.

Mehr als 700 verschiedene Blütenpflanzen, sowie Hunderte Moos- und Algenarten wurden im Mindelseegebiet festgestellt, darunter viele seltene, zum Teil vom Aussterben bedrohte Arten.

Ebenso artenreich und vielfältig ist die Tierwelt. Fast 600 Käferarten, über 400 verschiedene Schmetterlinge sowie etwa 40 unterschiedliche Libellen kommen im Naturschutzgebiet vor.

Bemerkenswert sind auch die Vorkommen verschiedener Fledermausarten, darunter die des sehr gefährdeten Grauen Langohrs.

Im Naturschutzgebiet wurden an die 100 regelmäßig brütende Vogelarten gezählt, unter ihnen selten gewordene wie Neuntöter, Drosselrohrsänger, Mittelspecht oder Schwarzkehlchen. Die Flussseeschwalbe konnte mit Hilfe von im See verankerten Plattformen (Brutflößen) wieder angesiedelt werden. Leider verschwanden trotz anscheinend optimaler Voraussetzungen auch hier früher regelmäßig brütende Arten wie Bekassine, Raubwürger oder Wiedehopf. Im Herbst und Winter bietet der Mindelsee (so lange er nicht zufriert) vielen Wasservögeln ein sicheres Rast-, Mauser- und Überwinterungsgebiet. Besonders hervorzuheben sind die Rast- und vereinzelten Wintervorkommen der in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet gefährdeten Moorente.

Die Randbereiche des Sees, die Tümpel und Weiher sind reich an Amphibien und Reptilien. Wasserfrosch, Springfrosch und der Teichmolch finden hier ihre Lebensräume. Die Ringelnatter ist nicht selten, in den trockeneren Gebieten kommt die Zauneidechse vor. Der Mindelsee wird von einem Berufsfischer betreut – sowohl Besatz als auch Befischung unterliegen einer strengen Kontrolle.

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Allersee aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Mehr Infos in unserem Factbook vom Mindelsee


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Kommentare zum Mindelsee

Jara

Der See ist einfach der Traum! Eine echte Alternative zum Touristentrubel auf der Mettnau :)

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